Wir haben die �neue Koelnmesse� vor nicht einmal zwei Jahren angek�ndigt, und wir haben Wort gehalten. Die imm cologne wird, wie seinerzeit versprochen, in einem Gel�nde stattfinden, das hinsichtlich Struktur, Lage, Erreichbarkeit, Ausstattung und Service in Europa seinesgleichen sucht. Was wir k�nftig den Ausstellern und Besuchern bieten, ist ein qualitativer Quantensprung. Die Rheinhallen hatten ihren Charme und werden ihn sicher auch den neuen Nutzern bieten. Als Messeveranstalter waren wir damit aber nicht mehr wettbewerbsf�hig � ebenso wenig wie mit einem Gesamtgel�nde, auf dem sich selbst langj�hrige Kunden zwischen Bahngleisen, Speditionen und �ffentlichen Stra�en oft nicht zurechtgefunden haben.
Der Oberb�rgermeister hat die Schlagzeilen der vergangenen Monate angesprochen. Ich lege ebenfalls Wert darauf, die einzigartigen M�glichkeiten, die die neuen Hallen Ausstellern und Besuchern bieten, nicht mit Aspekten der Finanzierung zu vermengen. Ich betone noch einmal: Die Konstellation, wie sie sich uns heute bietet, hat Gutes bewirkt. Sie hat die p�nktliche Fertigstellung des Gel�ndes erm�glicht. Sie hat dazu gef�hrt, dass RTL in der Stadt bleibt. Wir haben die Rheinhallen zu einem guten Preis abgegeben. Er beinhaltet neben einem Barwert auch die Risikobeteiligung der Stadt K�ln an den Finanzierungslasten.
Meine Damen und Herren, bei allem Lob, das wir f�r die neue Koelnmesse erhalten: Nicht das Gel�nde ist der Star. Es geht um die Kunden. Unternehmerischer Erfolg in diesem nach wir vor �beraus harten Gesch�ft f�hrt nur �ber Kundenzufriedenheit und mit ihr �ber Kundenbindung. Die neuen Nordhallen und die sanierten S�dhallen sind dabei nur ein � wenn auch enorm wichtiger � Baustein.
Es gibt weitere. Wir haben im vergangenen Jahr nicht nur am Masterplan gearbeitet. Ich will das wie schon bekannt anhand der wichtigsten Handlungsfelder darstellen, die wir in unserer 4i-Strategie zusammengefasst haben: Infrastruktur, Innovation, Informationstechnologie und Internationalisierung.
�ber die Infrastruktur hat unser Aufsichtsratsvorsitzender Sie umfassend informiert. Wir geben uns aber nicht damit zufrieden, funktionelle Hallen zu bauen. Wir nutzen die Chance, zur neuen Hardware auch ma�geschneiderte Software zu liefern. Wir sind mitten in einer umfassenden Weiterentwicklung unseres Serviceprogramms. Viele Einzelheiten summieren sich zu einem komplexen Netzwerk.
- Zu den Ma�nahmen rund um Besucherf�hrung und Verkehrslenkung z�hlt eine neue dynamische Beschilderung auf dem Gesamtgel�nde, die wir in wenigen Minuten �ndern k�nnen. Es wird weniger Schilder geben, die aber an den richtigen Stellen stehen. Wir nutzen neue Technologien: An 28 Standorten installieren wir gro�e Flachbildschirme zur immer aktuellen Information der Messeteilnehmer. Wir erweitern unseren Shuttle-Service um eine Haltestelle unter der Zoobr�cke und k�nnen dann erstmals einen Zubringer-Ringverkehr bieten, mit dem Besucher sehr viel einfacher ihr Ziel auf dem Gel�nde erreichen.
- Wir installieren mehr Kassenpl�tze und optimieren ihre Anordnung, um unn�tige Warteschlangen zu vermeiden.
- Wir haben die Gastronomie neu gestaltet, unter anderem mit einem Free-flow-Konzept, das die Speisen auf separaten Inseln anbietet und so ebenfalls langes Anstehen verhindert. Es wird zuk�nftig auch mehr kleinere gastronomische Einheiten in den Hallen geben, die schnell und gut den kleinen Hunger stillen k�nnen.
- Und weil das Gel�nde nun in sich geschlossen ist, werden wir unsere Logistik komplett neu organisieren. Unter anderem werden wir den Lkw-Verkehr zum Auf- und Abbau zentral von einem der Gro�parkpl�tze aus steuern und nach verf�gbarem Platz zu den Hallen schicken.
Jede einzelne dieser Ma�nahmen ist wenig spektakul�r, in der Summe sind sie bedeutend. Alle dienen einem Ziel: Unsere Kunden mit der Gewissheit �Hier wurde ich gut betreut.� nach Hause zu verabschieden. Denn dann � vielleicht nur dann - kommen sie wieder.
Dass wir unserer innovativen Linie treu geblieben sind, dar�ber haben Sie alle berichtet. Wir haben eine Reihe neuer Veranstaltungen angek�ndigt. Den drei Premieren des Jahres 2005 folgen weitere f�nf in diesem Jahr. Seit Anfang 2004 haben wir 28 neue Messen im In- und Ausland ins Programm genommen. Darunter sind neu entwickelte Formate wie unsere Kongressmessen Bio Handels-Forum und Chilled Food. Mit der DMS, der ecclesia und der InterKarneval haben wir drei Veranstaltungen mit Wachstumspotenzial und gro�er Affinit�t zum Standort K�ln von ihren fr�heren Betreibern gekauft. Wir haben bedeutende Messen wie die INTERMOT K�LN gewinnen k�nnen. Mit Pacovent, ProSweets und PowerGen Europe kommen wir unserem Ziel n�her, vermehrt auch Messen im Investitionsg�terbereich an den Standort K�ln zu binden. Durch Eigenentwicklungen, durch Kauf oder Abwerbung von Veranstaltungen und durch Segmenterweiterungen im Rahmen der bestehenden Messen, die wir ebenfalls kontinuierlich weiterentwickeln, haben wir unser Angebot an unsere Partnerbranchen weiter vervollst�ndigt. Einem ganzen Wirtschaftszweig das relevante Produktspektrum umfassend bieten zu k�nnen, ist ebenfalls ein wesentlicher Teil der Kundenbindung.
Die Nutzung der Informationstechnologie hat f�r die Koelnmesse zwei Ebenen. Zum einen verbessern wir unsere eigenen Prozesse mit Hilfe von SAP-Systemen. Letzten Endes wollen wir alle kundenrelevanten Abl�ufe zusammenfassen und alle kundenrelevanten Informationen an einer Stelle abrufen und nutzen k�nnen. Dar�ber hinaus haben wir die Palette unserer Online-Dienstleistungen weiter ausgebaut � von elektronischer Besucherregistrierung und Ticketverkauf per E-Shop �ber virtuellen Standbau und Matchmaking bis zum Hotelservice. Neu in 2006 wird die Fl�chen deckende Einf�hrung von W-LAN auf dem gesamten Gel�nde sein.
Dass wir die Internationalisierung unseres Gesch�fts mit aller Kraft vorangetrieben haben, zeigt schon die Tatsache, dass deutlich mehr als 10 Prozent unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Tochtergesellschaften im Ausland besch�ftigt sind. Das hat seine Berechtigung. Einige asiatische L�nder entwickeln sich ihrerseits zu starken Messestandorten. China bleibt Dank seiner Produktionskraft und seines Wirtschaftswachstums ein Zukunftsstandort der Messewirtschaft. Allerdings blickt die Messewelt auch weiterhin nach Osteuropa und auch nach S�deuropa. In Italien und Spanien wird dem Messewesen derzeit h�chste staatliche Aufmerksamkeit und Unterst�tzung zuteil.
Der harte Wettbewerb zwischen den Messegesellschaften geht in unverminderter St�rke l�ngst �ber Deutschland und Europa hinaus und hat globales Niveau erreicht. Die Koelnmesse spielt in dieser Weltliga an einer der f�hrenden Positionen mit. Unser Konzept, mit Hilfe unserer Weltmarken wie Anuga, ISM oder Practical World ein internationales Netz von Veranstaltungen auf- und auszubauen, zahlt sich aus. Wir bringen aus K�ln die Themenkompetenz mit, bauen Tochtergesellschaften in den Wachstumsm�rkten auf und kooperieren mit Branchenverb�nden und Veranstaltern vor Ort. So haben wir unser Auslands-Messeprogramm auf 19 Veranstaltungen erweitert. Neu im Programm sind 2006 die International FoodTec China, die Practical World Hongkong, die interior design asia in Verbindung mit der thail�ndischen M�belmesse TIFF, die World of Food China und die Photo Imaging Expo in Tokyo. Wir betrachten es als gro�en Erfolg, im Mutterland der Photographie eine Imaging-Messe zu veranstalten.
Schauen wir auf die Ergebnisse des Jahres 2005, die wir Ihnen ja wie immer detaillierter auf unserer Bilanz-Pressekonferenz im Sommer vorstellen werden! Nicht nur die Zahl der Veranstaltungen, der Aussteller und der Besucher hat sich erfreulich entwickelt, wir haben auch unser Umsatzziel �berschritten und werden das Jahr im Konzern mit voraussichtlich 181,5 Millionen Euro abschlie�en. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr, doch wie immer lassen sich aufgrund der unterschiedlichen Veranstaltungsrhythmen einzelne Jahre nur sehr bedingt miteinander vergleichen. Vom Umsatz 2005 entfallen 124 Millionen Euro auf die Koelnmesse GmbH. Wir werden im Jahresabschluss voraussichtlich ein negatives Konzernergebnis um die 6 Millionen Euro ausweisen. Dieses Ergebnis ist besser als geplant und steht im Wesentlichen in Zusammenhang mit den Kosten f�r die Realisierung des Masterplans. Die Investitionen erreichen insgesamt etwa 25 Millionen Euro, die H�he der Abschreibungen liegt bei 18 Millionen Euro.
Die Koelnmesse Service GmbH, deren vielf�ltige Aktivit�ten ich Ihnen schon in Ans�tzen geschildert habe, weist vor Konsolidierung einen Umsatz in H�he von rund 27 Millionen Euro aus. Ihre Aufgaben sind deutlich umfassender geworden. Sie ist, um es auf den Punkt zu bringen, f�r die �gef�hlte� Qualit�t unserer Messen zust�ndig, die entscheidend bestimmt, ob unsere Aussteller und Besucher wiederkommen oder nicht. Deshalb haben wir hier endg�ltig alle Dienstleistungen und die Steuerung aller Serviceleistungen zusammengefasst. Was immer beim Besucher zwischen An- und Abreise, beim Aussteller zwischen Auf- und Abbau Beratungsbedarf hervorruft: Es gibt nur noch einen Ansprechpartner. Nach Inbetriebnahme des Gel�ndes stehen f�r 2006 weitere Entwicklungen an. Wir arbeiten an einem Corporate Fashion Konzept, das mit einheitlicher Kleidung der Besch�ftigten unserer Service-Unternehmen den Kunden signalisiert: Hier bekomme ich Unterst�tzung. Dazu z�hlt auch die entsprechende Schulung unserer Dienstleister, die unser Service-Verst�ndnis den Kunden gegen�ber mit Leben erf�llen m�ssen. In 2005 haben wir unserem Catering-Partner Bayer Gastronomie auch die Betreuung der neuen Hallen und damit des gesamten Gel�ndes �bertragen, darunter auch die Mitarbeiterkantine, die morgen �ffnet.
Die Koelnmesse Ausstellungen GmbH hat 2005 f�nf eigene Publikumsmessen und 25 Gastveranstaltungen durchgef�hrt. 2006 stehen sechs Eigen- und 26 Gastveranstaltungen auf dem Programm. K�ln ist damit in Deutschland bei der Zahl der j�hrlichen Gastveranstaltungen f�hrend. Die Messen und Ausstellungen im Auftrag externer Veranstalter sind in der Regel hoch innovative Branchenevents mit gro�em Wachstumspotenzial, die viel zur Auslastung des Gel�ndes beitragen. So werden im Februar beispielsweise sechs Messen, darunter Eigen- und Gastveranstaltungen, parallel im K�lner Messegel�nde laufen. Gastveranstaltungen sind zudem ein wichtiger Erstkontakt neuer Branchen mit dem Messeplatz K�ln, der die Basis f�r langfristige Zusammenarbeit und eventuell weitere Veranstaltungen des entsprechenden Wirtschaftszweigs bildet. Die Koelnmesse Ausstellungen GmbH hat 2005 rund zehn Millionen Euro umgesetzt.
Die Koelnmesse International GmbH hat ein erfolgreiches Jahr 2005 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Die Auslandstochtergesellschaften einbezogen hat sie einen Umsatz von 35 Millionen Euro erreicht. Das internationale Vertriebsnetz wurde deutlich erweitert. Unsere Auslandsveranstaltungen werden k�nftig von neun Tochtergesellschaften organisiert. Im Sommer haben wir die Koelnmesse BV in Rotterdam eingeweiht, die von dort den Benelux-Raum betreut. Im Dezember haben wir ein Koelnmesse-Unternehmen in Tokyo gegr�ndet und ma�gebliche Anteile an einem thail�ndischen Veranstalter erworben. Die Gr�ndung einer Tochtergesellschaft in Bangkok folgt in den n�chsten Monaten. Au�erdem wurde eine neue Auslandsvertretung in der Ukraine er�ffnet und die Repr�sentanzen in Russland, Polen, Tschechien und der Slowakei personell verst�rkt. �ber die Steuerung des Auslandsvertriebs hinaus hat die Koelnmesse International im vergangenen Jahr im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums, des Landes NRW und der CMA erneut mehr als 70 Beteiligungen an Messen auf der ganzen Welt durchgef�hrt. Highlight des Jahres war die Organisation der deutschen Beteiligung an der Weltausstellung in Japan, die deutlich zum Umsatz beigetragen hat. Der deutsche Pavillon stand mit Wartezeiten um die vier Stunden in der Gunst der Besucher ganz vorne. Er hat vor allem in den japanischen Medien eine immense Resonanz hervorgerufen. Folgerichtig hat er zum guten Schluss den EXPO-Award f�r die beste Umsetzung des Weltausstellungsthemas �Weisheit der Natur� erhalten. Deutschland hat in Japan auf sich aufmerksam gemacht, und die Beteiligung der Koelnmesse an diesem Erfolg wurde stets deutlich.
K�lnKongress, die gemeinsame Tochtergesellschaft der Stadt K�ln und der Koelnmesse, blickt ebenfalls auf ein gutes Jahr zur�ck. Sie hat im Congress-Centrum Koelnmesse rund 1.200 Kongresse, gesellschaftliche Ereignisse und Rahmenveranstaltungen zu Messen mit insgesamt etwa 270.000 Teilnehmern durchgef�hrt.
Damit, meine Damen und Herren, kommen wir zum Ausblick auf das K�lner Messejahr 2006. Es wird ein gutes Jahr, das uns aller Voraussicht nach den h�chsten Umsatz, die gr��te Veranstaltungszahl, die meisten Aussteller und die meisten Besucher in der Geschichte des Unternehmens bringen wird. Das liegt aber nicht allein an der guten Entwicklung der meisten Veranstaltungen, sondern auch an der g�nstigen Konstellation der Messerhythmen. Unter anderem werden Veranstaltungen mit Dreijahres-Turnus wie die ENTSORGA-ENTECO und die IMB stattfinden.
So wird 2006 der Umsatz voraussichtlich fast 220 Millionen Euro erreichen. Die Zahl der Aussteller d�rfte die 34.000 �berschreiten, die der Besucher die Zwei-Millionen-Grenze. Die belegte Bruttofl�che liegt bei insgesamt mehr als 3 Millionen m�, damit wird das Gel�nde mehr als 10 mal umgeschlagen. Und schlie�lich sieht unser Programm 76 Veranstaltungen vor, darunter 32 eigene Messen in K�ln und 18 im Ausland. Beides sind Rekordwerte. Das Ergebnis wird in etwa ausgeglichen sein. �Jeder Cent zum Wohl der Kunden�, lautet weiterhin die Maxime, und ich bin sicher, die Region, der die T�tigkeit der Koelnmesse gute Umwegrenditen beschert, wird davon auch in Zukunft profitieren.
Umsatzrekorde und H�chstwerte bei den Veranstaltungs-, Aussteller-, Besucher- und Fl�chenzahlen bedeuten nat�rlich auch gro�e Herausforderungen. Es bleibt viel zu tun. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten bereits in den vergangenen Jahren bei der Planung und Umsetzung des Masterplans und bei der Planung der neuen Veranstaltungen einiges zu stemmen. Das Pensum wird nicht kleiner. Aber wir freuen uns darauf. Es geht sichtbar aufw�rts.
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